Von technischen Bauteilen werden sehr unterschiedliche Eigenschaften gefordert. Um diesen Anforderungen gerecht
zu werden, wurde eine breite Palette keramischer Werkstoffe mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften entwickelt.
Die hohe mechanische Festigkeit der keramischen Werkstoffe prädestiniert sie für den Einsatz im
Geräte- und Maschinenbau.
Die Härte der keramischen Werkstoffe ist nur der Härte des Diamanten unterlegen und ist wesentlich
höher als die Härte von Stahl. Aus diesem Grund sind keramische Werkstoffe ausgezeichnet für die
Produktion abriebfester Bauteile z. B. für die Papier-, Textil- und Drahtindustrie, geeignet.
Die niedrige Dichte der keramischen Werkstoffe ist vorteilhaft bei der Konstruktion der beweglichen
oder rotierenden Bauteile wie Lager, Ventile und Rotoren.
Im Gegensatz zu Metallen reagieren keramische Werkstoffe mit Laugen und Säuren nur geringfügig.
Sie sind deshalb ideal für den Einsatz in chemischer Industrie. Keramische Werkstoffe sind
bioinert und werden als Implantate (z. B. Hüftgelenke, Zahnstifte, Ohrhämmerchen) im menschlichen
Körper eingesetzt. Alle keramischen Werkstoffe (auch die Nichtoxide) weisen bei hohen Temperaturen
exzellente Oxidationsbeständigkeit auf.
Keramische Werkstoffe sind wärmebeständig. Metalle verlieren oberhalb von 500 °C Ihre
Eigenschaften. Konstruktionskeramiken können dagegen auch oberhalb von 1000 °C eingesetzt
werden. Keramische Bauteile werden z. B. in der Metallindustrie in direktem Kontakt mit
geschmolzenen Metallen (z.B. Abziehringe) verwendet.
Für die in den Diagrammen angegebenen Eigenschaftswerte gilt sinngemäß die
Vorbemerkung zu DIN EN 60672-2, wonach die mitgeteilten Werte nur für
Probekörper gelten, an denen, die gemessen wurden.
Eine Übertragung auf andere Geometrien ist nur bedingt zulässig. Die angegebenen
Werte sind daher nur als Richtwerte aufzufassen.